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Abzocke beim Küchenkauf

TV-Küchenexperte Heinz G. Günther mahnt:

„91,4% aller Küchenkäufer:innen zahlen zu viel oder verlieren sogar Geld, weil Sie diese 11 Tricks der Händler nicht kennen und die Warnsignale völlig ignorieren.“ Mehr erfahren….

IKEA Küchenplaner: Übersichtlich gestaltet, eingeschränkt bedienbar

In nur vier Schritten „zur eigenen Traumküche“ – so verheißt es mir die IKEA-Werbung. „Prima“, denke ich, „das ist ja sogar noch ein Schritt weniger als bei den anderen Küchenplanern.“

Heinz G. GüntherOlaf GüntherDie Autoren: Die Küchen-Experten Heinz G. und Olaf Günther, bekannt aus über 40 TV-Reportagen in SAT1, RTL und ARD.

Notwendig sei das Messen, Planen, Bestellen und Installieren. All das werde man mit mir gemeinsam Schritt für Schritt durchgehen. Gut, ich bin dabei!

Ausmessen muss ich allerdings allein. Als Hilfsmittel kann ich mir aber das IKEA-Millimeterpapier ausdrucken.

Außerdem erhalte ich einen Tipp, wie ich mir das Aufmaßnehmen ersparen kann: Einfach den Vermieter nach einem Grundriss fragen.

Schritt 1: Messen

Ein vorhandener Grundriss ist sicher eine gute Ergänzung, beispielsweise, um die eigenen Mess-Ergebnisse zu überprüfen. Verlassen sollte man sich darauf besser nicht. Vielleicht enthält der Grundriss Fehler oder es wurden mittlerweile Umbauten vorgenommen. Zudem sollte nicht nur an einer Stelle des Raumes gemessen werden, sondern an mehreren. Denn gerade bei Altbauten kann es sonst zu unliebsamen Überraschungen kommen.

Trauen Sie es sich nicht zu, den Küchenraum millimetergenau auszumessen, können Sie alternativ den IKEA-Aufmaßservice nutzen. Diesen müssen Sie zunächst selbst bezahlen. Kaufen Sie anschließend eine IKEA-Küche, wird der Betrag erstattet, sofern der Einkaufswert über 1.000,00 € liegt.

Der Preis für diesen Service ist nicht angegeben. Bestellen Sie das „Rundum-sorglos-Paket“ (Messung, Planung, Lieferung durch den Service), wird dies in den meisten IKEA-Filialen mit 199,00 € berechnet.

Schritt 2: Planen

Auch für die Planungsphase bietet mir IKEA Tipps und Tools an. Online kann ich eine Küchenberatung in Anspruch nehmen. Das will ich gern versuchen. Ich wähle meinen bevorzugten Küchenstil aus und beantworte brav alle Fragen. Am Ende wird mir in einer schriftlichen Zusammenfassung erläutert, was ich wünsche und benötige. Was bedeutet: Ich erfahre im Wesentlichen das, was ich bereits eingegeben habe.

Deutlich wird, dass die Küchenberatung nach einem viel zu groben Muster gestrickt ist. So hatte ich beispielsweise eingegeben, dass in meiner Küche täglich vier und mehr Personen bekocht werden und dass ein Essbereich vorhanden sein soll. Die Küchenberatung empfiehlt mir dann, einen Essplatz einzurichten, „auch wenn du dort morgens nur kurz frühstückst“. Eventuell komme bei wenig Platz ja ein Wandklapptisch infrage.

IKEA Homeplaner

Eine wirklich individuelle Planung soll mir dann der IKEA Homeplaner ermöglichen.

IKEA KüchenplanerUm den Online-Küchenplaner nutzen zu können, muss ich zunächst ein Browser-Plug-in installieren, nämlich den 3D-Viewer. Anschließend muss der Browser neu gestartet werden.

Dann kann es losgehen. IKEA empfiehlt mir, ein Profil zu erstellen, was bedeutet: Ich soll meine Kontaktdaten hinterlegen, damit ich meine Planungen speichern und von überall abrufen kann.

Ich ignoriere diesen Hinweis und starte den IKEA-Küchenplaner profillos.

Die Maske, die sich nun öffnet, ist angenehm klar strukturiert. Ich sehe einen Grundriss (natürlich im IKEA-Blau) und verschiedene Auswahlmöglichkeiten, wie man sie auch von anderen Küchenplanern kennt. Ich kann jederzeit problemlos vom Grundriss zur 3D-Ansicht wechseln.

Olaf GüntherHohe Inflation: Preisschock bei Küchen

TV-Küchenexperte Olaf Günther rät:

"Wer jetzt eine Küche kaufen möchte, muss höllisch aufpassen. Angebliche Rabatte als Lockvögel können Sie jedenfalls vergessen. Gehen Sie deshalb nach unserem bewährten 7-Schritte-Plan vor und Sie werden überrascht sein, wie günstig Sie wegkommen." Mehr erfahren...

Gewöhnungsbedürftig ist jedoch, dass die Größe der Skizze durch das Drehen des Mausrades verändert werden kann. Will man im Menü hoch- oder runterscrollen, muss man immer erst an den Seitenrand klicken, um das Zoomen zu vermeiden. Aber es kommt noch schlimmer.

Probleme beim Einfügen und Verschieben

Türen und Heizkörper lassen sich leicht einfügen und anpassen. Bei den meisten Küchenplanern erfolgt dies im Drag-and-drop-Verfahren mit der Maus. Beim IKEA Küchenplaner klickt man auf ein Piktogramm und das Element wird automatisch in den Grundriss eingefügt. Anschließend kann es zur richtigen Stelle verschoben und angepasst werden.

Insgesamt läuft das Programm auf meinem Rechner schwerfällig (*). Manchmal tut sich gar nichts, manchmal wird ein ausgewähltes Element gleich zweimal eingefügt. So richtig nervtötend ist es aber, dass sich die automatisch eingefügten Möbel nur schlecht verschieben lassen.

Zwischendurch erhalte ich immer wieder die Meldung, dass ein Skript auf dieser Seite nicht mehr antworte. Am Ende springen die Schränke munter im Raum hin und her und ich habe ein großes Chaos produziert.

Überhaupt die Schränke: Die Auswahl entspricht nicht meinen Erwartungen, denn es werden mir nur Kombinationen angezeigt, die ich nicht benötige. Es ist nicht möglich, Unterschränke und Hochschränke nach meinen Vorstellungen einzufügen, Hängeschränke kommen in der Auswahl überhaupt nicht vor.

Nach dem Versuch, das letzte Einfügen rückgängig zu machen (ich habe mittlerweile 16 Schränke in meiner Küche, es ist kein Durchkommen mehr) wird mir zunächst ein leerer Grundriss angezeigt. Dann sind die Schränke alle wieder da, einige stehen jetzt übereinander. Am rechten Rand erscheint eine Warnung: „Das letzte bewegte Objekt überschneidet sich mit einem anderen Objekt. Bitte überprüfe die Position, um dies zu vermeiden oder platziere es, wenn notwendig neu.“

Das würde ich ja gern, aber leider tut sich nun gar nichts mehr. Und ehrlich gesagt, habe ich jetzt auch keine Lust mehr. Vielleicht zeichne ich meine Küche doch lieber auf dem ausgedruckten Millimeterpapier per Hand ein.

Von Vorteil: Detaillierte Preisangaben

Eine Besonderheit des IKEA Küchenplaners ist jedoch positiv hervorzuheben: Es ist der einzige Planer, der eine detaillierte Übersicht der ausgewählten Komponenten mit Preisen anzeigt.

Meine Spüle mitsamt den 16 Schränken, einer Arbeitsplatte und einem Esstisch für sechs Personen würde rund 3.500,00 € kosten. Die Preisliste ist so detailliert, dass jeder Griff und jede Schublade einzeln aufgeführt wird. Sie kann direkt ausgedruckt werden.

Heinz G. GüntherAbzocke beim Küchenkauf

TV-Küchenexperte Heinz G. Günther mahnt:

"91,4% aller Küchenkäufer:innen zahlen zu viel oder verlieren schlimmstenfalls sogar Geld, weil Sie diese 11 Tricks der Händler nicht kennen und die Warnsignale völlig ignorieren." Mehr erfahren...

Vorgeplante Küchen

Nachdem meine individuelle Küchenplanung nicht von Erfolg gekrönt war, versuche ich es noch einmal mit den „vorgeplanten“ Küchen. Mir wird eine Reihe von Musterküchen angezeigt. Ich entscheide mich für eine L-Küche mit Küchenblock.

Die Küche wird in die Eingabemaske übernommen und ich habe die Möglichkeit, „alles“ zu ändern. Das erübrigt sich aber, nachdem ich die korrekten Raummaße eingegeben habe – denn es wird sofort ersichtlich, dass die Musterküche nicht hineinpasst.

Ob der IKEA Küchenplaner auf Ihrem System nun ebenso störanfällig arbeitet oder sich leicht lenken lässt: In jedem Fall werden Sie bei der Zusammenstellung Ihrer Traumküche bemerken, dass es gar nicht so einfach ist, alle Stolperfallen zu umgehen.

Entspricht das Ergebnis Ihren Vorstellungen, haben Sie aber immerhin schon einen Planungsvorschlag und eine preisliche Orientierung, mit der Sie dann die nächstbeste IKEA-Filiale aufsuchen können.

Möchten Sie das Ergebnis vorab mit Küchen anderer Hersteller vergleichen oder möchten Sie einfach prüfen, ob sich nicht doch noch etwas Besseres findet? Benötigen Sie Hilfe beim Vergleich oder bei der Einschätzung von Preislisten und Qualität?

Dann empfehlen wir Ihnen unseren Ratgeber Clever Küchen kaufen, der Sie von den ersten Planungsschritten bis hin zum Kauf tatsächlich gut berät.

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(*) Ich habe für diesen Versuch einen Rechner mit folgenden Leistungsmerkmalen benutzt:

3,1 GHz Dual-Core-CPU/4 GB RAM, NVIDIA Grafikkarte: 1024 MB dezidierter Arbeitsspeicher, Monitor-Auflösung 1280 x 800, Betriebssystem Windows 7, Browser Firefox 32-Bit, Version 42.

IKEA benennt folgende Systemanforderungen für Windows-Nutzer: 1 Gigahertz (GHz) gleichwertig oder höher, 128MB Grafikkarte 1024 x 768 Display Auflösung, Breitband Internet Verbindung, Win XP SP3 oder höher sowie Windows 7. Internet Explorer 10-11 / Firefox 22-24 / Chrome 28-30.

Außerdem erfolgt der Hinweis, dass der IKEA Küchenplaner nur 32-Bit-Browser unterstütze, eventuell aber auch mit neueren Versionen funktioniere. Ein Versuch mit dem Internet Explorer 11 erbrachte eine bessere Leistung, aber auch damit lief das Programm nicht einwandfrei.