Küchenfronten aus künstlichem Glas gibt es schon lange. Während früher nur Acrylglas („Plexiglas“, Polymethylmethacrylat = PMMA) Verwendung fand, setzt man heute sogenanntes Polymerglas (Smartglas) ein.

Welche Eigenschaften haben solche Küchenfronten? Welche Hersteller haben sie im Angebot? Und mit welchen Kosten muss man rechnen?

In diesem Beitrag geben wir einige Tipps und Hinweise, die Ihnen bei der Kaufentscheidung helfen können.

Was ist Polymerglas (Smartglas)?

Polymerglas, das gerne auch als Smartglas bezeichnet wird, ist ein transparenter Kunststoff. Als Ausgangsmaterialien zur Herstellung werden Polyesterharze eingesetzt, die wiederum durch eine chemische Reaktion (Polykondensation) von Dicarbonsäuren mit mehrwertigen Alkoholen gewonnen werden.

Das resultierende Endprodukt hat ähnliche optische Eigenschaften wie gewöhnliches Glas.

Der Begriff Smartglas bezieht sich normalerweise auf spezielle Glasprodukte, sogenannte intelligente Gläser, die in der Lage sind, ihre Lichtdurchlässigkeit oder Undurchsichtigkeit je nach Bedarf zu verändern. Im Zusammenhang mit Küchenfronten sind derartige Gläser allerdings nicht gemeint.

Was sind die Vorteile und Nachteile von Polymerglas?

Gegenüber anderen Frontmaterialien hat das künstliche Glas einige Vorteile zu bieten:

• Schlichte Eleganz – Polymerglasfronten verleihen der Küche einen schicken und modernen Look. Die matte oder glänzende Oberfläche reflektiert das Licht und schafft eine offene, luftige Atmosphäre. Es ist eine großartige Möglichkeit, um auch kleinere Küchen größer wirken zu lassen.
• Pflegeleichtigkeit – Smartglasfronten sind nicht nur optisch ansprechend, sondern auch pflegeleicht. Die glatte Oberfläche besitzt Anti-Fingerprint-Eigenschaften und ist daher unempfindlich gegen Fingerabdrücke. Auch sonst ist sie einfach zu reinigen und erfordert nur milde Reinigungsmittel. Eine solche Front eignet also besonders dann, wenn die Küche oft stark beansprucht wird.
• Haltbarkeit und Widerstandsfähigkeit – Polymerglas ist robust und widerstandsfähig gegenüber Stößen und Kratzern. Im Vergleich zu herkömmlichen Glasfronten ist es um ein Mehrfaches bruchfester. In punkto Sicherheit eine gute Wahl, besonders in Haushalten mit kleinen Kindern.
• Resistenz gegen UV-Strahlung – Fronten aus Smartglas sind weniger anfällig für die schädlichen Auswirkungen von UV-Licht. Dies bedeutet, dass die Frontfarbe auch bei langfristiger Sonneneinstrahlung ihre Intensität behalten kann.

Bei allen Vorzügen muss man jedoch auch Nachteile in Kauf nehmen:

• Hitzebeständigkeit – Smartglas ist nur bis etwa 80 °C hitzestabil oder hitzebeständig. Wird es höheren Temperaturen ausgesetzt, kann es zu Hitzeschäden kommen. Bei einer Nischenrückwand aus diesem Material ist es daher ratsam, im Bereich des Kochfelds einen Hitzeschutz einzuplanen. Spätestens dann, wenn man einen Backofen auf höherer Temperatur betreibt (z.B. Pizza backen) und die Backofentür öffnet, können seitlich, rechts und links, Temperaturen von mehr als 80 °C auftreten.
• Planungsmöglichkeiten – Je nach Hersteller können allen Erfahrungen nach bei der Umfeldplanung Probleme entstehen, weil beispielsweise keine Korpusseiten aus dem gleichen Material verfügbar sind. In so einem Fall muss man dann auf Lack oder eine andere Beschichtungsart ausweichen, was den optischen Gesamteindruck der Küche durchaus stören kann.

Polymerglasfronten sind übrigens nicht massiv. Es wird nur eine dünne Platte (für gewöhnlich 2 bis 4 mm stark) auf den Holzwerkstoff-Träger (MDF) aufgebracht.

Welche Küchenhersteller bieten Fronten aus Smartglas an?

In letzter Zeit haben immer mehr Küchenhersteller Polymerglasfronten in ihre Kollektionen aufgenommen. Dennoch ist das Angebot insgesamt recht überschaubar. Im Folgenden möchten wir Ihnen die Programme von drei großen Herstellern im Bild vorstellen.

Da wäre zunächst einmal Schüller Küchen mit der Front Smartglas matt. Sie ist lieferbar in den Farben

• Kristallweiß,
• Taupe metallic,
• Lavaschwarz,
• Onyxschwarz und
• Titanio metallic (im Bild).

Häcker Küchen wirbt mit dem Modell Smart aus der Produktfamilie concept130 um die Gunst der Kunden. Die Farbvarianten nennen sich

• Sandgrau,
• Carbon und
• Steingrau metallic (siehe Foto).

Ballerina Küchen bietet mit den Modellen Smart (Hochglanz, 6 Farben) und Smart-M (satiniert, 12 Farben) besonders viel Auswahl. Gefragt sind beispielsweise die Farboptionen

• Schneeweiß,
• Creme und
• Sandgrau (hier gezeigt).

Erwähnt sei, dass beispielsweise auch die Küchenhersteller Pronorm, Bauformat und Artego Fronten aus polymerem Glas im Programm führen.

Was kostet eine Küche mit Polymerglasfront?

Generell lässt sich sagen, dass Fronten aus Kunstglas etwas günstiger sind als solche aus Echtglas. Weiterhin gilt, das Polymerglasfronten bei allen Herstellern im oberen Preisdrittel zu finden sind. In Euro und Cent heißt das:

Für eine kleine Küche in L-Form mit Basisausstattung und Standard-Elektrogeräten starten die Preise bei etwa 8.000,00 bis 10.000,00 €. Bei einer großen Wohnküche mit Kochinsel, hochwertigen Elektrogeräten und Komfortausstattung landet man in der Preisregion von 25.000,00 bis 35.000,00 €.

Erhebliche Unterschiede gibt es natürlich nicht nur bei den Preisen, sondern auch bei der Qualität der Küchen. Hier lohnt es sich, ganz genau hinzuschauen und zu vergleichen.

Und wie Sie diesen Vergleich richtig angehen und beim Kauf einer Küche mit Smartglasfront je nach Größe und Hersteller 4.000,00 € und mehr sparen können, zeigen wir Ihnen hier.